Labium
(lat. Wort für Lippe) Kante an dem flachen Teil der Pfeife.
Labialpfeifen (Lippenpfeifen) bilden den Hauptbestandteil an Pfeifen in
einer Orgel. Es gibt zusätzlich noch die sogenannten Lingualpfeifen,
auch Zungenpfeifen genannt.
Am Unterlabium tritt der Wind aus einem schmalen Spalt, der sogenannten
Kernspalte aus dem unteren Teil der Orgelpfeife
aus, bricht sich am Oberlabium und durch die Schwingung der Luftsäule
im Pfeifenkörper entsteht dann der Ton. Den Luftraum zwischen Unter-
und Oberlabium nennt man auch Mundloch, bzw. Aufschnitt.
Seit alters her werden Orgelpfeifen mit dem menschlichen Stimmapparat
verglichen. Aus dieser Tradition heraus findet man an einigen historischen
Orgeln an den Labien der Prospektpfeifen aufgemalte menschliche Gesichter
oder auch Fratzen. (Siehe z.B. Herbst-Gercke-Orgel in Basedow von 1680-83
oder Evers-Orgel in Osteel von 1619.)
Die Abbildung eines Labiums finden Sie z.B. bei den Photos der Orgel
aus Bremen-Walle.
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