Calcant
Bei vielen historischen Orgel findet man einen Registerzug mit diesem
Namen. Dahinter verbirgt sich jedoch kein eigenes Orgelregister, sondern
lediglich ein kleines Glöckchen. Bevor es die elektrische Windversorgung
für den Blasebalg gab, mußten ein oder mehrere Bälgetreter
dafür sorgen, daß sich genügend Wind in den Blasebälgen
befand. Benötigte der Organist Wind, zog er diesen Zug, um dem Bälgetreter
- dem Calcanten -, der an der Balganlage bereitstand, zu signalisieren,
daß er treten müsse.
Die Orgel in Bremen-Walle besitzt wie ihre historischen Vorbilder die
Möglichkeit der Winderzeugung mittels eines Calcanten,
der die drei Keilbälge tritt.
Cornett
Im süddeutschen und französischen Orgelbau des 18. Jahrhunderts
bezeichnet Cornett, bzw. "Cornet" ein Register, das aus einer
ganzen Gruppe von Pfeifen pro Ton besteht. So ergibt sich eine sehr charakteristische,
farbige und voll klingende Klangfarbe. Eine völlig andere Bauweise
definiert das norddeutsche Cornett. Es gehört in die Familie der
Zungenregister und zeichnet sich durch seinen trompetenähnlichen
Klang aus. Mit der Trompete hat das Cornett auch rein aüßerlich
eine gewisse Ähnlichkeit. So ist der obere Teil der Orgelpfeife,
den man Becher nennt, aus Metall und weist, wie die Trompete, eine konische
Form auf. Das Cornett z.B. in der Waller Orgel ist ein Pedalregister und
klingt nicht in der tiefen Baßlage sondern als 4-Fußregister
so hoch, daß man eine Melodie im Pedal spielen kann und die Begleitung
dazu im Manual. Auf diese Weise erhält der Organist eine Vielzahl
an klanglichen Möglichkeiten.
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